Dass sich unsere Kinder gefahrlos bewegen, war das erklärte Ziel der Veranstaltung, die am Donnerstag, 10.11.22 in der Montessorischule Hausham auf dem Lehrplan stand.
Dabei ging es nicht etwa um das richtige Überqueren eines Bahnübergangs. Der geladene Referent Martin Ostwinkel von der Sondereinheit Cyberkriminalität der Bayrischen Polizei gab als Szenenkundiger Einblick in die Gefahren der sogenannten Neuen Medien und schulte die Jahrgangsstufen 5-10 unter anderem zu den Themen Digitalisierung, Big Data und Cyberkriminalität. Dabei legte er besonderes Augenmerk auf soziale Netzwerke, den Bereich in dem sich die Kinder und Jugendlichen größtenteils bewegen und darauf, den Kindern auf Augenhöhe zu begegnen – was ihm sehr gut gelang, fand Giulia, 15 Jahre, Schülerin der Flames-Klasse (10. Jgst) „Besonders erstaunt war ich, dass man beim Versenden eines Bilds per Whatsapp, alle Rechte am Bild verliert. Der Referent sagte uns, dass mein Gesicht plötzlich auf einer Zwieback-Verpackung erscheinen kann, ohne dass ich damit Geld verdiene.“ Natürlich stehe das in den Datenschutzbestimmungen, weiß die Schülerin. „Aber wer liest sich schon 57 Seiten Datenschutzerklärung durch?“
Auch wies der Referent auf die Gefahren hin, unverfängliche Bilder an Freunde zu versenden und schulte die Jugendlichen in Bezug auf Cybermobbing. Zusammen mit den Heranwachsenden erarbeitete er außerdem mit Hilfe eines Zeitstrahls einen Tagesplan und am Ende stand die Erkenntnis, dass 1h tgl für WhatsApp, TicToc, Gaming oder Fernsehen als Zeit bleiben würde. Bei mehr leide ein anderer Lebensbereich.
Eins stand vor der Veranstaltung bereits fest. Neue Medien sind aus keinem Lebensbereich mehr wegzudenken. Neben dem längst erkannten Nutzen gilt es vor allem als Eltern aber auch, Gefahren zu erkennen. Deshalb gab es – neben der extra Schulung für die Lehrer der Schule – auch einen Elternabend zum Thema. Mila Hechfellner, dreifache Mama von Montessorischülern im Alter zwischen 11 und 17 Jahren, nahm von diesem einiges mit: „Es geht darum, einen Balanceakt zu finden ohne paranoid zu werden.“ Denn eines wurde ihr bereits zur Eröffnung der Veranstaltung klar. Das 13-jährige Mädchen da vorne auf der Bühne war natürlich nicht 13 und auch nicht weiblich, sondern der Anfang 40-jährige Referent. Aber wer hätte das bei einer Online-Bekanntschaft wissen können? „Mich hat die Veranstaltung vor allem auf der Gefühlsebene abgeholt“, so Hechfellner. Es gehe darum, sorgfältig zu sein und als Eltern eine Vorbildfunktion einzunehmen.
Neben Hechfellner nahmen ca. 70 weitere Eltern das Angebot des Elternbeirats der Montessorischule wahr und füllten den großen Saal im Bräuwirt Miesbach.
Ein herzlicher Dank gilt an die Raiffeisenbank im Oberland eG und die SBS Seebauer Solutions GmbH, die unter anderem diese Veranstaltung dank Spenden möglich gemacht haben.