Schulform

Jahrgangsmischung:

Ein wesentlicher Bestandteil der Montessori-Pädagogik ist die heterogene Mischung der Schülerinnen und Schüler in einer Klasse, angelehnt an den natürlichen Lebensraum des Kindes in der Familie. In unserer Schule gehen seit dem Schuljahr 2004/2005 jeweils Kinder aus der 1.- 4. Jahrgangsstufe in eine Klasse, d.h. die Klassen wurden einmalig gemischt und bleiben dann für den Rest der Grundschulzeit zusammen. Durch die altersgemischten Gruppen wird nicht nur das soziale Verhalten positiv beeinflusst, sondern die Kinder profitieren auch vom gegenseitigen Lernen. Die Jüngeren finden in den Älteren Ratgeber und Vorbilder, umgekehrt vertiefen die Älteren ihr Wissen, indem sie es den Kleineren erklären. Jedes Kind entscheidet jedoch selbst, ob und wann es hilft. Die älteren Kinder sind nicht zur Unterstützung der jüngeren verpflichtet. So ist das gemeinsame Lernen keine Belastung für die Älteren, sondern bietet ihnen zusätzliche Stimulation, regt verstärkt ihr eigenes Interesse an und fördert Kommunikation und Kooperation. Die Vorbildfunktion bleibt in jedem Fall für die Jüngeren durch Schauen und einfaches Nachahmen erhalten. Die Kooperation, die das Lernen in altersgemischten Klassen begleitet, wirkt sich positiv auf die Klassengemeinschaft aus. Das harmonische Lernen vermittelt den Kindern ein Gefühl der Gemeinschaft, Achtung und Toleranz. Im Vordergrund stehen mehr das Wohlergehen aller und das gemeinsame Lernen in Freude, Neugier und Eigenverantwortlichkeit als die Leistungen des Einzelnen.

Unsere aufbauende Montessorischule soll eine „Schule für alle“ sein, in der es darum geht, das jeweils eigene Potential im gemeinschaftlichen Prozess auszuschöpfen und weiter zu entwickeln. Die individuellen Möglichkeiten und Interessen der einzelnen Jugendlichen bilden die Grundlage für ihr gemeinsames und praxisnahes Lernen und Forschen.

Nach Maria Montessori entwickeln sich Kinder und Jugendliche in bestimmten Abschnitten. Entsprechend dieser Entwicklungsphasen zeigt sich, dass es sinnvoll ist, Kinder zumindest bis zur 6. Jahrgangsstufe zusammen lernen zu lassen.

Maria Montessori beschreibt die Schwerpunkte der verschiedenen Entwicklungsabschnitte in den „Sensiblen Phasen“ folgendermaßen:

7 – 12 Jahre:

12 – 18 Jahre:

Vertiefung der Sprache

Heftige Gemütsbewegungen und erhöhte Empfindsamkeit

Erweiterung des Aktionsradius

Sensibilität erweitert sich auf partnerschaftliches Umgehen, Gerechtigkeit und die persönliche Würde

Übergang zum Abstrakten

Begreifen der eigenen Rolle in der Gesellschaft

Sozialbeziehungen und Moralfragen sind vorherrschend

Wachsender Wunsch nach Unabhängigkeit

 

Geplant ist, die Schule ab der 7. Klasse mit einem M-Zug zu erweitern, so dass auch die Vorbereitung auf die Mittlere Reife möglich ist.  Der Qualifizierende Hauptschulabschluss und ggf. Realschulabschluss werden extern abgenommen. Der Wechsel in das Regelschulsystem (z.B. auf Gymnasium oder Realschule) sind unter bestimmten Bedingungen möglich.

In der 5. und 6. Klasse ist der Unterrichtsablauf ähnlich dem der Grundschule. In den höheren Klassen findet neben der Freiarbeit und gebundenem Unterricht vermehrt Fachunterricht im sprachlichen, naturwissenschaftlichen, handwerklichen und gewerblich-kaufmännischen Bereich statt. Fachunterricht und Freiarbeit sind natürlich  miteinander verknüpft, was ein vertieftes Arbeiten gewährleistet.

Zusätzliche klassenübergreifende Angebote:

  • Englischunterricht
  • Religionsunterricht
  • Theater (saisonal)
  • Kunstprojekte
  • Werkstattangebote